Hendrik Neukirchner szenische Lesung

So schwarz die Nacht

09.11.2024 Beginn 19 Uhr Einlass 18 Uhr

Eintritt: 20 €

NEUKIRCHNER-KEINER-SCHLAURAFF

Schwarz ist keine Farbe, ist unfarbig, weil ihm die Farbigkeit fehlt. Schwarz ist die Nacht, der Peter im Kartenspiel, die Dunkelkammer, die Ohnmacht, Roy’ s Nachname im Englischen, das Erinnerungsvermögen nach einer Amnesie, dänische Lakritze, sind die Kindigas in Tansania, »Neger, Neger, Schornsteinfeger!«, Bitterschokolade, des Teufels Seele, sind die Krähenschwärme am Himmel rastloser Großstädte, Schneewittchens Haar und Ebenholz, ein horizontaler Balken in der deutschen Trikolore, die Hoffnungslosigkeit unbehandelbarer Depressionen, der radikale Block der Autonomen, sind die Priestergewänder der Katholiken, der symbolisierte Konservatismus christlich demokratischer Volksvertreter, sind die Hemden der italienischen squadristi, das Ende, sind die auf viertel vier stehen gebliebenen Zeiger der Turmuhr des Torgebäudes von Buchenwald, der Gedankenkosmos erdentfremdeter Sadomasochisten, die hinduistische Göttin Kali, ein Gestaltungsmittel der Fotografie, die Edelsteinvarietät Schörl, der metaphorische Thanatos, die unerlaubte Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln, der unergründliche Blick durch ein kleines Schlüsselloch ins Körperinnere der Frauen, der Kontrast zu weiß und der Schattenriss alles Sichtbaren.

Das multivisionale Programm „So schwarz die Nacht“ vereint bereits publizierte aber auch unveröffentlichte Texte von Hendrik Neukirchner und bildet somit einen spannenden Querschnitt aus dem 30-jährigen literarischen Schaffen des Autors. Begleitet durch seine langjährigen künstlerischen Kollegen Thomas Schlauraff (Gitarre, Synthesizer) und Alexander Keiner (Schlagwerk, Inszenierung und Video) werden die zumeist dunklen Texte und Lieder in ein dramatisches Spannungsfeld gesetzt. Melancholie und Enttäuschungen schwingen konträr zu Lebensfreude und Hoffnung und versetzen den Zuhörer in ein nicht endendes Wechselbad der Gefühle.

„So schwarz die Nacht“ nennen Hendrik Neukirchner, Alexander Keiner und Thomas

Schlauraff ihr neues Programm. Ein Kunstwerk aus Texten, Musik und Bildern berührt in der Suhler Villa Sauer.“ (Freies Wort)

„Neukirchner ist bekannt dafür, mit seinen Texten anzuecken und zum Nachdenken anzuregen. Alltäglichkeiten werden dabei oftmals bis ins Extreme stilisiert. Liebe, Hass, Freude, Hoffnung, Chaos, Anarchie, Krieg, Natur, Irrsinn, Starre, Bewegung, Stillstand, Terror, Sex, Erinnerung, Fantasie, Glaube, Trauer – all dies sind Themen, die der Zuhörer in Neukirchners Texten wieder finden kann. Seine Sprache nutzt schöne Metaphern ebenso wie vulgäre Überzeichnungen.“ (Neue Presse Coburg)

„Ein multimediales Programm aus Literatur, Video und Musik, dem man sich nur schwer entziehen kann: albtraumhaft, unnachgiebig und kompromisslos. (…) Harter Tobak für ein „Normalo-Publikum“, das womöglich noch Humor und Belustigung oder Satire erwartet hat. (…)“ (Obermain-Tageblatt)

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